Im Herbst 2006 konnte die interessierte Öffentlichkeit die ehemalige Kaverne im Sonnenberg (Luftschutzanlage) besichtigen. Um 18.00h besammelten sich die angemeldeten vor dem Stolleneingang. Dann wurde uns unter kundiger Führung die ganze Anlage gezeigt und erklärt.
Es ist schon eindrücklich was der kalte Krieg in den 60er und 70er Jahre den Steuerzahler kostete.
 
 
DIE ZIVILSCHUTZANLAGE SONNENBERG
  
Um das in den Sechzigerjahren vorhandene Schutzraumplatzdefizit für die Einwohnerinnen und Einwohner Luzerns abbauen zu können, wurde mit dem Ausbau der Nationalstrasse N2 in den Jahren 1971 bis 1976 im Sonnenbergtunnel gleichzeitig für rund 40 Millionen Baukosten ein öffentlicher Schutzraum für 20'000 Personen und eine Kaverne für die örtliche Schutzorganisation erstellt.
Die beiden Tunnelröhren wurden so ausgebaut, dass sie je 10'000 Personen einen Schutzplatz bieten können. Die zusätzlich erstellte Kaverne in der Mitte der beiden Tunnelröhren beherbergt einen Kommandoposten, ein Notspital mit Operationssaal, ein Radiostudio sowie die dazugehörenden Mehrzweck- und Nebenräume.
Redimensionierung Zivilschutz-Anlage·Sonnenberg
Die Grossschutzanlage ist konzeptionell grundsätzlich auf einen möglichen Kriegsfall ausgerichtet. Im Anschluss an die Übung „Ameise“ 1987·wurde die Kapazität auf 17'000 reduziert.
Der Grosse Stadtrat von Luzern hat am 30. Oktober 2002 beschlossen, die Schutzräume in der heutigen Form aufzuheben und die bestehenden Anlagen umzubauen. Zukünftig soll nur noch die siebenstöckige Kaverne als Schutzraum für 2'000 Einwohner bereit stehen.
 
Bauzeit 1970-1976
Eröffnung 26. Oktober 1976
Fakten EMP-Schutz: Alle betriebswichtigen elektrischen Installationen haben eine elektromagnetische Schirmung.
Die 1,5m dicke und 350'000 Kilo schweren Tore zur Schliessung des Tunnels bei den Eingängen sind konzipiert für den Luftstoss einer
1-MT-Atombombe in einem Abstand von 1 km vom Tunnelportal.
Zahlen Schutz für rund 20'000 Personen
328 Sanitätsliegestellen
465 Tonnen Einrichtungsteile für den Schutzraum
38,6 Millionen Baukosten
3 Dieselgeneratoren zu je 1725 PS (1240 KW)
Gasfilteranlage mit 110 Filtern für 8m3/h und Person Frischluft
Betriebszeit 1976-2002
Räumung seit 2003
Rückbau ab Oktober 2006
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Um das in den 1960er-Jahren bestehende Defizit an Schutzräumen für die Einwohner der Stadt Luzern abbauen zu können, wurden in den Jahren 1971 bis 1976 gleichzeitig mit dem Bau des Sonnenbergtunnel für rund 40Mio. CHF ein öffentlicher Schutzraum für 20000 Personen sowie eine Kaverne für die örtliche Schutzorganisation erstellt. Diese Idee war stark vom Eindruck des Kalten Krieges und der damit verbundenen Angst vor einem atomaren Krieg geprägt. Die Zivilschutzanlage Sonnenberg war einst weltweit die grösste ihrer Art. Im Ernstfall wären in den beiden Röhren Betten, Waschanlagen, Toiletten und Aufenthaltsräume für je 10'000 Personen eingerichtet worden. Vier Panzertore sollten die Tunneleingänge hermetisch abriegeln. Jedes der Tore wiegt 350 Tonnen und hätte dem Explosionsdruck einer Atombombe widerstanden.
Zwischen den beiden Tunnelröhren befanden sich die technischen Einrichtungen: Notstromversorgung, Lüftung und Kühlung, separate Trinkwasserversorgung mit Grundwasserfassung und Reusswasseraufbereitung, vollständige Abwasserentsorgung über Tunnelrinnen zum Nordportal.
Westlich der Tunnelmitte bildete eine siebenstöckige Kaverne das logistische und technische Zentrum der Grossschutzraumanlage. Sie umfasste ein dreistöckiges Notspital, den Kommandoposten mit Radiostudio, eine Suppenküche, einen Rechts- und Sicherheitsdienst sowie Arrestzellen.
Der Grosse Stadtrat von Luzern hat am 30.10.2002 beschlossen, die Schutzräume aufzuheben und die bestehenden Anagen umzubauen. Zukünftig soll nur noch die siebenstöckige Kaverne als Schutzraum für 2000 Einwohner zur Verfügung stehen. Die Tunnelröhren werden im Ernstfall also nicht mehr zum Schutzraum umfunktioniert. Angeregt durch grosses Publikumsinteresse und das Wissen um die Bedeutung der Zivilschutzanlage als Zeitzeuge des kalten Krieges nahm eine Gruppe unter der Leitung der Historikerin Andrea Huwyler–Bachmann das Projekt eines «historischen Lehrpfad» auf. Der Lehrpfad beinhaltet einen geführten Rundgang durch die Zivilschutzanlage im Sonnenberg und soll auch nach den Umbauarbeiten einen Einblick in die Idee der Anlage aus den Siebzigerjahren gewähren.